Ankündigung
Suche: Nachkommen von Ludwig Berthold und Ferdinand Hund
Die Arolsen Archives suchen im Rahmen der Wanderausstellung #StolenMemory nach Nachkommen von Menschen, deren persönliche Besitztümer ihnen während ihrer Inhaftierung in den NS-Konzentrationslagern abgenommen wurden. Diese Objekte - auch Effekten genannt - sind in der Nachkriegszeit in die Verwahrung der Arolsen Archives gegeben worden, bleiben jedoch Eigentum der Opfer des NS und ihrer Nachkommen.
Auch zu zwei Freiburger Biographien werden Nachfahren oder Hinweise gesucht. Diese werden an dieser Stelle vorgestellt - wir bitten um Ihre Mithilfe!
Ludwig Berthold / Effekte: Uhr
- geb. 5. Januar 1896 in Freiburg
- Kunstmalerledig, katholisch, unehelich geboren
- im Ersten Weltkrieg „Jäger zu Pferd“ // leichte Kavallerie von 1914 – 1919
- letzter Wohnort: Mittelstraße 75, Mannheim
- Mutter: Luise Berthold, zuletzt 1925 in der Belfortstr. 24, Freiburg gemeldet
- Bruder: Wilhelm, Holzbildhauer und zuletzt Wohnhaft im mittelhessischen Weilmünster
- Erstmals war er im Herbst 1933 im KZ Kislau inhaftiert
- Unterschreibt dort zu seiner Freilassung am 31. Oktober 1933, sich nicht mehr in der „marxistischen wie überhaupt jeder staatsfeindlichen Bewegung“ zu betätigen
- 1934 in Mannheim inhaftiert - als „Berufsverbrecher“ / 5-facher Diebstahl
- Zu unbekanntem Zeitpunkt als Justizhäftling in der Sicherungsanstalt in Ensisheim im Elsaß inhaftiert
- Überstellt durch Kripo Karlsruhe am 5.1.1943 in das KZ Natzweiler
- überstellt ins KZ Dachau 5.3.43, Häftlingsnummer 45 100, Haftkategorie: PSV – polizeiliche Sicherungsverwahrung
- Todesmarsch – Befreit bei Kempten im Allgäu durch die US-Armee
Bilder: https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/108019945
Dokumente: https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/3148230?s=bertold%20Ludwig&t=2417803&p=0
Ferdinand Hund / von der Heydt
Effekte: Goldzahn
- geb. 11.2.1893 in Freiburg
- Technischer Zeichner
- Vater: Johann (Fabrikant) / Mutter: Maria, geb. Ruhm
- in Freiburg zuletzt bis 1921 in der Tennenbacherstr. gemeldet
- lebte dort mit Ehefrau Bertl – die Ehe wurde aber bereits 1926 geschieden. Sie ist nach München verzogen
- letzter Wohnort: Friedrichstr. 114 in Berlin
- Verhaftung: 15.2.1939 als „Berufsverbrecher“ wegen Betrug in Königsberg
- 1939-41 Zuchthaus in Brandenburg in Brandenburg und Polizeigefängnis Berlin Alexanderplatz und Berlin-Plötzensee
- ab Sommer 1941 KZ Sachsenhausen, später gab er an, dass ein Oberschafführer im dort einen Zahn ausgeschlagen habe
- bis März 1942 im KZ Groß Rosen
- bis zur Befreiung im KZ Dachau (Nr. 29 552)
- Schreiber in Schreibstube – Antrag Füller und Adresse seiner Schwester in FR
- an ihm wurden Malaria-Versuche in Dachau / Menschenversuche gemacht
- befreit in Dachau
- verstarb 1954 in Baden-Baden im Alter von 61 Jahren
- Schwester: Maria Hund, Schauinslandstr. 41 in Günterstal /– er stellte in Dachau den Antrag, ihr leeres Paketmaterial senden zu dürfen, da sie an keines mehr herankäme, um ihm ein Päckchen schicken zu können. Maria Hund verstarb kinderlos in der Nachkriegszeit.
- Bruder: Josef Hund, Pfarrer in Offenburg – 1963 unverheiratet verstorben
Bilder: https://collections.arolsen-archives.org/en/search/person/108020298
Dokumente: https://collections.arolsen-archives.org/de/search/person/10099782?s=ferdinand%20hund&t=2036513&p=0